Powder³

Veröffentlicht von peter am

Meine Schulter macht mir immer noch Probleme, und beim Klettern kann ich derzeit noch nicht 100% geben. Langsam aber doch bin ich am Weg der Besserung. Da kommt auch schon die neue Wintersaison wie gerufen. Anfang Dezember machte ich mit Julia und Manuel unseren fast schon klassischen Skitourenstart mit den Touren aufs Figerhorn in der Glocknergruppe und dem Marchkinkele in den Villgrater Bergen.


Abfahrt vom Fiegerhorn – feinster Powder!!


ohne Worte 🙂

Wir hatten hier (wie so oft) super Bedingungen und perfekten Schnee. Julia marschierte wie eine Wahnsinnige und spurte beim Marchkinkele einen Großteil der Strecke alleine vorne weg. Sie scheint zz. in sehr guter konditioneller Form zu sein! Bei diesen Touren konnte ich bereits meine neuen Ski antesten, welche wirklich genial sind!


Manuel im besten Schnee, den man sich vorstellen kann

Kurz vor Weihnachten gings noch mal in klassischer Besetzung auf Richtung Heimat, um diesmal ein bischen längere Touren zu machen. Stefan begleitete Julia, Manuel und mich bei der Tour auf die Oberbachernspitze in den Sextener Dolomiten.


Stefan beim Spuren Richtung Oberbachernspitze – im Hintergrund der markante „Hohe Zwölfer“

Offenbar waren wir die ersten diesen Winter, die diesen Weg einschlugen: Ab der Talschlusshütte war diese lange und sehr anstrengende Skitour komplett von uns zu spuren. Diese Arbeit wurde zwar aufgeteilt, jedoch übernahm Stefan einen großen Teil dieser Arbeit. Mittlerweile hat er sich zu einem extrem starken Skitourengeher entwickelt, der sich sehr gut mit Schnee und Lawinenverhältnissen auskennt. Er ist ein idealer Partner (auch im Fels, Eis und vor allem als Freund!).


-20°C und 3/4 der Tour im Schatten… da darf man sich schon einen warmen Tee gönnen

In atemberaubender Landschaft zogen wir die Spur unterhalb des mächtigen Zwölfers, bei der Zsigmondy – Comici Hütte vorbei Richtung Gipfel. Der Gipfelhang erschien uns an diesem Tag allerdings zu heikel, weshalb wir nach links auf einen fast gleichhohen Nebengipfel auswichen. Dieser war über flacheres Gelände zu erreichen.


Stefan und ich kurz vorm Ziel – links hinten der Hohe Zwölfer

Bei der Abfahrt hatten wir zwar Pulver von oben bis unten, es war aber trotzdem sehr anstrengend. In der Talschlusshütte wärmten wir uns kurz auf, bevor wir uns eine super Pizza im Helmhotel in Vierschach (ein Fixpunkt!) gönnten. Über Umwege und nicht geplanter Weise unternommen wir am nächsten Tag dann eine Skitour auf den Hochgasser in den Hohen Tauern.


nie wieder kalte Finger 🙂 Manuel mit seinen neuen Handschuhen

Stefan bekam Probleme mit seinem Fuß und brach die Tour nach ca. einem Drittel ab. Wir gingen bis auf den Gipfel, wo es lt. installierter Wetterstation -20°C und 80km/H Wind hatte. Hier hielten wir es nicht lange aus und machten uns so schnell es ging an die Abfahrt. Bis auf den Gipfelhang war diese dann auch mit ca. 1200Hm Powder gesegnet.


-20°C & 80km/h Wind = -52°C gefühlte Temperatur am Gipfel


Manuel bei der Abfahrt vom Hochgasser


Julia hat sichtlich Spaß

So erwischt man den Hochgasser eher selten (meist ist er sehr abgeblasen). Dann stand auch schon der langersehnte Weihnachtsurlaub vor der Tür. Zwei meiner liebsten Skitourenpartner waren leider außer Gefecht gesetzt: Anda hatte gerade eine weitere schwere Operation an der Wirbelsäule hinter sich, und Stefan hatte sich den Rücken so stark verrissen, dass er nicht von einer Skitour (oder einem Eisfall) zu träumen wagte. Einige meiner Freunde aus Wien waren allerdings sehr motiviert und kamen in den sonnigen Süden um gemeinsam ein paar schöne Tourentage zu erleben. Somit gings am 26. Jänner bei eher bescheidenem Wetter auf Richtung Gaishörndl in den Villgrater Bergen.


Hanno, Alfred und Dominik auf dem Weg Richtung Gaishörndl


Manuel, Dominik und ich bei schlechter Sicht am Gipfel des Gaishörndls

Die Sicht war zwar sehr diffus, wir hatten aber Powder von oben bis unten – wirklich toll! Trotz sichtbedingter deffensiver Fahrweise, konnte man keinen Hügel ausmachen – nicht einmal wenn er unmittelbar vor einem auftauchte. Somit gab es den einen oder anderen „Schneetaucher“ zu bestaunen, und wir kamen sehr weiss wieder beim Parkplatz an.


diffuses Licht und viiiiiel Powder – eine „Schneemanngarantie“

Beim Wirt in Kalkstein (Tip!) gabs dann das obligatorische TAB mit der einen oder anderen zusätzlichen Leckerei. Abends gings dann auf die Dolomitenhütte zum Rodeln. Mit einer 16 „Mann“ starken Truppe hatten wir in der Nacht eine Mords Gaudi bei unseren Abfahrtsfights. Am nächsten Tag gings bei wolkenlosen Himmel (und -14°C) in aller Früh beim Lucknerhaus auf Richtung Burgwartscharte in der Glocknergruppe.


so muss ein Skitourentag beginnen!!


Alfred, Manuel und Dominik auf dem Weg zur Burgwartscharte


Alfred auf den letzten Metern bergwärts

Bis auf ein paar Tschechen, die mit Schneeschuhen und rießigen Rucksäcken ihren Weg Richtung Gletscher machten, waren wir die einzigen, die an diesem Tag in dieser Gegend waren. Dominik, Manuel, Hanno, Alfred und ich hatten das seltene Glück die komplette Abfahrt in diesem fast schon kitschigen Ambiente im komplett unverspurtem Powder genießen zu können.


GENIAL – unverspurt von oben bis unten – Hanno zieht seine Spuren unter dem Großglockner


Dominik (links) und Alfred (rechts) bei der schönsten Art des Abstiegs


also besser gehts wirklich nicht mehr!


Hanno, Dominik und Manuel geben Gas


Manuel, ich, Alfred, Dominik und Hanno nach dieser Traumtour – hinter uns der Glockner

Die Spurenwahl war nicht die langweiligste und flachste – somit war bergab ein gewisser „Abenteuerfaktor“ garantiert. Es war ein absolutes Highlight! Die Auswahlkriterien für den nächsten Tag waren folgende: nicht zuviel Fahrtzeit, nicht zuviele Höhenmeter, sonnige Lage und Pulverschnee sollten es sein. Unsere Wahl fiehl auf die „Gabesitten“ in den Villgrater Bergen.


unser Ziel trägt den Namen „Gabesitten“


Ruth war auch mit von der Partie

Alfred und Dominik verbrachten diesen Tag im Eis, während Ruth, Hanno, Manuel und ich diese überraschenderweise überdurchschnittlich tolle Skitour unternahmen. Nach einem nicht allzu langem Waldstück, gings in freies Gelände. Immer mit tollem Panorama vor der Nase erreichten wir dann den flachen Gipfel bei strahlendem Sonnenschein.


diese Tour besticht durch traumhaftes Panorama


Gipfelsieg am „Gabesitten“ in den Villgrater Bergen


Manuel bei der Abfahrt von der „Gabesitten“

Bei der Abfahrt hatten wir auch wieder mehr Glück als Verstand: lediglich die ersten 200Hm waren etwas anstrengender zu fahren, danach gabs Powder². Ein gewisses Abfahrtshighlight war sicherlich die Abfahrt zwischen den vielen Lawinenverbauungen. In einem Café in Außervillgraten stoßten wir dann noch auf die wunderschöne Tour an, als mich jemand ansprach: „Bist du der Peter Manhartsberger?“ – Es war Dietmar, den ich zwar vom Internet her kannte (und seiner tollen Tourenseite), ihn aber noch nie persönlich getroffen habe.


Abfahrt durch die Lawinenverbauungen – ein absolutes Highlight!


Hanno findet auch hier seinen Spaß bei der Abfahrt


Ruth hats auch gleich geschafft!

Er hat mit seinen Freunden dieselbe Tour wie wir unternommen (war aber etwas früher dran), und ließ den tollen Tag auch hier ausklingen. An Gesprächsstoff mangelte es uns nicht, und ich hoffe bald mit ihm gemeinsam die eine oder andere Skitour unternehmen zu können. Am nächsten Tag ging jeder seine Wege, und ich machte einen gemütlichen Ruhetag, um Tags drauf fit zu sein. Hier stand ein besonderer Gipfel am Programm: der Seekofel in den Pragser Dolomiten.


Marschrichtung Seekofel – am Anfang geht man über den Pragser Wildsee

Als einer der schwierigsten Skigipfel im gesamten Führer wird er angepriesen. Er soll skitechnisch und konditionell sehr anspruchsvoll sein, und nur sehr starke Skitourengeher sollten sich an diese Tour wagen. Von Dietmar wusste ich, dass die Tour zz. sehr gute Verhältnisse hat und gespurt sein soll. Unsere Mannschaft bestand aus Manuel, Stefan, Dominik, Alfred, Hanno und mir.


Der Seekofel vom „kleinen Jaufen“ aus gesehen – ein genialer Skiberg


Stefan und Dominik marschieren vorne weg


Stefan auf der Zielgeraden – im Hintergrund die Drei Zinnen

Wir starteten über den zugefrohrenen Pragser Wildsee Richtung erster Schlüsselstelle: das „Nabinen Joch“ – eine enge und steile Rinne, in welcher man die Spitzkehrentechnik beherrschen sollte. Danach gings weiter über einen kleinen Umweg (wir liefen der falschen Spur nach) zur zweiten Schlüsselstelle: ein sehr steiler Hang, der aber gut gespurt war und keine Wächte zu überwinden war.


Spaß muss sein: Manuel, Dominik und ich „naked on top“ am Gipfelkreuz des Seekofels


Hanno und Alfred am Gipfel

Somit kamen wir eigentlich problemlos zum Flachstück, welches uns zum laaangen Gipfelgrat führte. Landschaftlich sei zu dieser Tour zu sagen, dass sie sehr abwechslungsreich ist, und sicher zu den schönsten in den Dolomiten zählt! Am Gipfelgrat schnallten dann alle bis auf Stefan die Ski ab, um sie ca. 100Hm zu tragen, um dann die letzten, aber langwierigen Höhenmeter zum Gipfel zu gehen. Hier genossen wir eine grandioses Panorama bei angenehmen Temperaturen. Die Abfahrt war hier auch besser als erwartet – bis auf das kurze Tragestück und das Nabigen Joch hatten wir Pulverschnee.


Gipfelaussicht


Dominik lässts bei der Abfahrt krachen


Manuel gibt wie immer Vollgas

Nach dieser grandiosen Tour trennten sich die Gruppe wieder. Am Silvestertag sollte es das erste mal für diese Wintersaison ins Eis gehen. Schon länger wollte ich mal den Ammertalerfall gehn, und mit Dominik hatte ich einen sehr motivierten Partner. Ich wusste um die Beliebtheit dieses Falls, und setzte deshalb auf einen frühen Einstieg.


Ammertaler Fall WI4+ 120m

Die Rechnung ging auf: wir waren die ersten. Dominik war sehr motiviert und wollte den Fall in Wechselführung gehen. Er war zwar erst das zweite mal überhaupt im Eis unterwegs, und stieg gleich die zweite Länge (WI 4) vor! Starke Leistung.


Dominik bei seinem ersten Vorstieg im Eis


ich im Nachstieg der zweiten Länge

Die letzte lange Seillänge (WI 4+ / 60m) gehörte dann wieder mir. Zwar waren die Bewegungen noch sehr steif, ich recht nervös, meine Geschwindigkeit auch recht langsam, aber trotzdem gelang es mir mit 20cm Seilrest den letzten Stand zu erreichen. Fazit: ein toller Wasserfall im gemäßigten Schwierigkeitsbereich.


die letzte Seillänge WI4+


hamma gut gemacht 🙂

Silvester verbrachte ich mit der Familie meiner Freundin, und ging nach dem mitternächtlichen Feuerwerk früh ins Bett. Stefan und ich hatten immerhin eine schöne Neujahresskitour im Auge: Um 08:00 Uhr holte er mich ab. Unser Ziel war der Hochebenkofel in den Sextener Dolomiten. Aufgrund unserer frühwinterlichen Begehung verlängerte sich die Tour auf 1600Hm und fast 11km Gehstrecke.


keine Menschenseele außer uns zwei ist am Neujahrstag unterwegs – ein Fehler, aber nicht von uns 🙂

Wir wussten das und hofften daher auf eine einsame Begehung. Die Rechnung ging auf: wir waren komplett alleine unterwegs, aber es war schon eine Spur angelegt. Konditionell ging es mir an diesem Tag auch recht gut, und somit erreichten wir bei phantastischem Wetter und 0km/h Windgeschwindigkeit den sonnigen Gipfel.


ein Traumtag – und der Schnee verspricht eine super Abfahrt!


Stefan und ich am Gipfel bei wolkenlosem Himmel

Ein gewaltiges Panorama in alle Himmelsrichtungen lag uns zu Füßen, und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus! Eines musste aber noch „erledigt“ werden: via mp3 Player hörten wir uns den Donauwalzer und den Radezkymarsch am Gipfel an – zumindest ein bischen Neujahreskonzert wollten wir haben.


wahnsinns Ambiente bei der Abfahrt – im Hintergrund die Nordwände der Drei Zinnen

Die Abfahrt war wie üblich: Powder, Powder, Powder. Einfach genial! Zum Abschluss des Urlaubes plante ich noch mit Ruth eine Skitour. Da mir die Pragser Dolomiten so gefallen haben, fiel die Wahl auf den Kleinen Jaufen. Von „Altprags“ (Gasthof Brückele) starteten wir diese landschaftlich recht abwechslungsreiche und auch sehr einfache Skitour.


es war wieder mal saukalt in der Früh… Ruths Haare frieren schon ein


Kitsch pur…

An diesem Traumtag waren wir zwar nicht alleine unterwegs, aber es teilte sich gut auf. Somit waren wir mehr oder weniger immer alleine unterwegs. Nach der Roßalm erstreckte sich wieder ein herrliches Panorama. Der Seekofel und die Drei Zinnen waren die markantesten „Eyecatcher“. Die Abfahrt war wie schon gewohnt: Pulver von oben bis unten.


Ruth im feinsten Pulverschnee

Somit ging eine tolle Urlaubswoche zu Ende. Was bleibt sind viele schöne Eindrücke von gewaltigen Touren. Meine Ski konnte ich auch oft testen (allerdings „leider“ nur in Pulverschnee 😛 ). Danke an alle, die dieses Weihnachten so schön gemacht haben – es war grandios!!

Webtip: http://tourenwelt.net.tc
Ski und Biketouren im Raum Süd / Osttirol & Oberkärnten von Dietmar super aufbereitet!

Fotos Figerhorn
Fotos Marchkinkele
Fotos Oberbachernspitze
Fotos Hochgasser
Fotos Gaishörndl
Fotos Burgwartscharte
Fotos Gabesitten
Fotos Seekofel
Fotos Ammertalerfall
Fotos Hochebenkofel
Fotos Kleiner Jaufen


10 Kommentare

Lukas R. · 11. Januar 2011 um 0:09

Traumhafte Touren, Peter! Die drei Zinnen bieten eine wirklich atemberaubende Kulisse, vielleicht geht sich am Wochenende einmal ein gemeinsamer Ride aus 🙂
Cya

Steini · 11. Januar 2011 um 8:49

hasch echt immer schwein ghabt 🙂 außer am gaishörndl hab i heuer net bsonders viel pulver dawischt 🙂

FLO · 11. Januar 2011 um 9:57

voll Geil, die Bilder sprechen für sich. Werden im Feber auch noch den ein oder anderen Wasserfall machen. Projekte gäbe es ja genug 😉 und vielleicht kombinieren wir das auch mit so einer genialen Schitour 😉
lg Flo

peter · 11. Januar 2011 um 10:12

@ Steini: ham zwar viel Glück, aber auch a bisl a Händchen für die richtige Tourenwahl ghabt 🙂

jo Flo – mias ma unbedingt was mochen! Gfrei mi schon drauf!!!

lg Peter

dominik · 11. Januar 2011 um 11:35

mah es war so geil! und super geschichte, peter! tumbs up

peter · 11. Januar 2011 um 16:02

hoffentlich gibs bald eine Fortsetzung!!

Jürgen · 11. Januar 2011 um 23:07

Wenn i deine Fotos immer sehe, dann plagt mich jedesmal die Eifersucht. I hoff i derf a wieda a mal auf solche Fotos dabei sein. Was hast den für den Jänner geplant?

peter · 12. Januar 2011 um 8:54

Hey Jürgen,

So wies momentan ausschaug, weardn wir im Jänner wohl an den Wochenenden Richtung Ost / Südtirol schaugn (wenns Wetter mitspielt). Kannsch di natürlich gerne jederzeit anhängen!

LG Peter

FLO · 12. Januar 2011 um 10:35

@Jürgen…was heißt da Eifersucht. Du Sacklpicker geht’s in den Semesterferien Heliskiing. Da gibt es jetzt überhaupt kein mäckern. Und noch was … sauf nicht so viel sonst wird das mit der Kondi heuer überhaupt nix mehr 🙂 🙂 🙂 lg Flo

HANNO · 12. Januar 2011 um 17:24

….geniale fotos,
auf einer genialen seite….
liebe grüsse von H.

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