Schnee & Eis 2009 / 2010

Veröffentlicht von peter am

Der Winter 2008 / 2009 war wohl einzigartig – tolle Touren und immer gutes Wetter. Aber was mir heuer wirklich fehlen sollte, war wohl mein Onkel Anda, der mit viel Glück einen 30m Absturz in der Cadingruppe überlebt hatte… Anda machte die Touren – im speziellen die Skitouren – immer zu einem besonderen Erlebnis. Heuer sollte er zumindest über Weihnachten ausfallen, da er sich zurück in den Alltag kämpfte.


Naked on top – Stefan und i am Gipfel des Hochgasser – soooo kalt wars 🙂

Dank Stefans großartigen Einsatz, Andas unglaubliche Zähigkeit und tausender Schutzengel war er aber schon wieder auf dem Weg der Besserung. So machte der Winter natürlich nur halb so viel Spaß.


der Nordportalfall am Felbertauern – ein schöner Eisfall

Ich hatte immer das Gefühl, als ob was Wichtiges fehlt – und so wars ja auch! Nichtsdestotrotz machten wir auch diesen Winter ein paar lässige Touren. Angefangen in den Hohen Tauern mit dem Hochgasser – einer wirklich super Skitour – bei leider nur mäßiger Schneequalität, genossen Stefan und ich die wunderschöne Winterlandschaft der Hohen Tauern.


Mario startet in die erste Länge (WI 5+ / 6-)

Dann wars mal wieder soweit: Mario nahm mich mit zum Eisklettern. Unser Ziel war der rechte Nordportalfall am Felbertauerntunnel Nordportal. Es war außergewöhnlich warm (~ 0°C), der Zustieg kurz, und Mario stieg wie üblich zügig vor.


der Kurzenbachfall – mein erster Vorstieg im Eis (WI 4+)

Somit konnte ich im Nachstieg einen tollen und wunderschönen Fall genießen. Nach 2h standen wir auch schon wieder am Einstieg. Tags drauf war ich alleine unterwegs und fuhr deshalb recht früh ins Tourengebiet Kalkstein, um aufs Gaishörndl zu gehen.


mit Margit und Christian am Gipfel der Kreuzspitze in den Villgrater Bergen

Als ich wieder beim Parkplatz ankam, war es gerade mal kurz nach 10. Ich konnte diese Skitour alleine genießen, und bei der Abfahrt kamen mir schon die Massen an Leuten entgegen, die so immer in diesem Gebiet unterwegs sind.


Mario in der Schlüssellänge des Obstanzer Eisfalls – wir hatten sehr sprödes Eis im ganzen Fall

Heuer sollte es soweit sein: mittlerweile konnte ich ein paar Eisschrauben mein Eigen nennen, und ich war voll für meinen ersten Vorstieg im Eis motiviert.


Anda und ich am Gipfel des Marchginggeles – unsere erste gemeinsame Skiour nach Andas Unfall

Unser Ziel war der Ammertaler Fall auf der Felbertauern Nordseite. Stefan war mit von der Partie, aber als wir am Parkplatz ankamen, schneite es extrem stark und Marios Auto stand auch schon da.


Anda am Grat Richtung Toblacher Pfannhorn – ein herrlicher Skitag!

Nach dem kurzen Zustieg sahen wir Mario und Grisu im Fall. Wir drehten um und begegneten einem Bergführer und einem Bergretter, die mit Ski zum Einstieg gingen.


Wir hatten perfekte Verhältnisse bei der Abfahrt!

Nach kurzem Gespräch ging jede Seilschaft ihre Wege. Auf der Suche nach einem geeigneten Wasserfall stießen Stefan und ich auf den Kurzenbachfall – ein Einseillängenfall der mit WI 4+ bewertet ist.


Andrea, Dieter, Ruth & ich am Tirolerball im Wiener Rathaus

Beim Einstieg versuchten sich schon zwei Bergretter, getrauten sich aber nicht in den steilen Part einzusteigen, und drehten deshalb um. Najo… gott sei dank war i recht unerfahren und bin einfach eingstiegen.


Anda am Weg Richtung „Cresta Bianca“ in den Südtiroler Dolomiten

Nach viel zu viel gesetzten Eisschrauben, mords Nervösität und einem lauten Juchiza stieg ich zufrieden aus und sicherte Stefan nach. Der Startschuss war somit gefallen.


Anda am Gipfel der Cresta Bianca – es war ein kalter Tag und eine anstrengende Skitour

Mario erzählte mir nachher noch, dass 2min nachdem sie im Felberstüberl angekommen waren, eine rießige Lawine bis auf die andere Talseite schoss, und die Skiausrüstung des Bergführers und des Bergretters verschüttete. Sie selber hatten mehr Glück, da sie gerade im Fall waren und die Lawine über sie drüber schoss.


Ruths erste richtige Skitour – hier am Karnischen Kamm bei -14°C

Mit Margit und ihrem Freund Christian gings zwei Tage später auf die Kreuzspitze in den Villgrater Bergen und zum Abschluss des diesjährigen Winterurlaubs nahm mich Mario noch mal mit ins Eis.


Stefan spurt und Ruth folgt – links hinten kann man unser Ziel bereits sehen

Bei extrem spröden Eis begingen wir den 240m hohen Obstanzer See Fall, der mit WI 4 bewertet ist und einen recht alpinen Charakter aufwies. Kaum zu glauben, aber am 17. Jänner – keine 3 Monate nach seiner Operation (Halswirbel, Sprunggelenk) – unternahm ich mit Anda die erste Skitour.


ich, Ruth & Stefan am Gipfel des Hohen Bösrings

Es ging aufs Marchginggele. Wir machten eine Abfahrtsvariante, die nur bei sicheren Verhältnissen zu machen ist. Wir hatten perfekte Bedingungen und Pulver, Pulver, Pulver! Es hat mich sehr gefreut, wieder mit meinem liebsten Skitourenpartner, Mentor und Lehrer in Sachen Skitouren unterwegs sein zu dürfen.


Skitourengehen auf Zeit… Anda macht mi fertig! 1oooHm in 1h 40min auf den Straßkopf

Dann hieß es mal 12 Tage am Stück arbeiten. Trotzdem blieb genug Zeit um den Tirolerball im Wiener Rathaus zu besuchen, zumal Lienz der diesjährige Veranstalter war.


Blick vom Gipfel des Dürrensteins – rechts hinten die „Hohe Gaisl“

Ruth lieh sich das Dirndl ihrer Mum aus, und somit stand einem lässigen Abend nichts mehr im Weg. Auch Karli (mein „Halbbruder“ wenn man so will) war mit seiner Frau Nici mit den Lienzer Schützen im Einsatz.


Anda und ich am Gipfel des Dürrensteins – ein perfekter Tag!

Worauf ich mich aber schon wirklich freute war das kommende Wochenende. Mit Anda machte ich eine anspruchsvolle Skitour: Unser Ziel war die „Cresta Bianca“ – eine sehr lawinengefährdete Tour. Die Hänge hatten sich aber alle bereits entladen und die Ampel stand auf grün.


die Abfahrt kann beginnen – im Hintergrund die Drei Zinnen

Da wir die ersten waren mussten wir auch noch teilweise spuren und die 1400Hm machten sich zum Schluss schon bemerkbar (vor allem nach 12 Tagen arbeiten). Beim Rückweg schauten wir noch bei Ruth in Vierschach vorbei, wo wir kulinarisch verwöhnt und super bewirtet wurden.


wir hatten eine 1A Abfahrt vom Dürrenstein – Anda gibt Gas!

Danke vielmals an dieser Stelle dafür! Tags drauf hatte sich Ruth einen wirklich kalten Start in ihrer Skitourenkariere ausgesucht: Bei -14°C staretetn wir vom Lesachtal Richtung Hoher Bösring auf. Beim Gehen wars sogar angenehm warm, und wir hatten auch noch Sonne am Schluss.


solo auf die Lampsenspitze in den Stubaier Alpen – ich überholte über 50 Tourengeher!

Somit konnte Ruth ihren ersten Skitourengipfel mit Stefan, mir und zwei Südtirolern teilen. Lediglich bei der Abfahrt hatte sie noch ein paar Probleme: es ist halt doch was anderes auf der Piste. Aber Tiefschneefahren wird sie auch noch lernen 🙂


Ruth auf dem Weg zum Mitterzaiger Kopf in den Stubaier Alpen

Eine Woche später gings dann auf den Straßkopf als „Schlechtwetterskitour“ in (meiner) Rekordzeit von 1h 40min, und am darauffolgenden Tag wollte ich endlich mal den Dürrenstein in Südtirol machen.


Bei Kaiserwetter gibs im Winter nix schöneres als eine Skitour

Die Bedingungen waren perfekt: Sonne und Pulver! Beim Aufstieg hatten Anda und ich über 30 Leute überholt. Dafür waren wir bei der Abfahrt eine der ersten, und hatten unverspurte Pulverhänge für uns alleine – einfach perfekt.


Ruth bei der Abfahrt  –  schaut schon fast perfekt aus 🙂

Wochenends drauf gings mit Ruth nach Nordtirol um die Therme in Längenfeld / Ötztal zu besuchen. Natürlich verbanden wir das mit den Brettln, die die Welt bedeuten 🙂 Am Samstag bestieg ich solo die Lampsenspitze im Sellrain (wo ich über 50 Leute im Aufstieg überholte!) und am Sonntag machten Ruth und ich uns auf zum Mitterzaiger Kopf (auch im Sellrain).


im Vorstieg am Stuppen Eisfall im Nordtiroler Sellrain (WI 5)

Es waren zwei wunderschöne Skitouren mit 1A Pulverschnee. Nach langer Zeit unternahmen auch Flo und ich wieder mal ein gemeinsames Wochenende. Auch diesesmal fuhren wir nach Nordtirol.


Spitzkehren Richtung „Zwieselbacher Roßkogel“

Am Samstag machten wir eine „Schlechtwetterskitour“ am Windegg im Sellrain. Bei Hüfthohen Schnee und schlechter Sicht drehten wir nach ca. 800 Hm um und verliefen uns dann auch noch mal beim Suchen nach dem Stuppen Eisfall.


alle am Gipfel – ein super Skitag im Nordtiroler Sellrain

Statt dessen begingen wir seilfrei einen kleinen Wasserfall, seilten wieder ab als wir unseren Fehler bemerkten, und suchten das Ziel unserer Begirde. Schlussendlich fanden wir es auch und ich durfte meinen zweiten Vorstieg im Eis angehen.


wir hatten perfekten Schnee bei der Abfahrt vom „Zwiselbacher Roßkogel“

Lt. Flo checkt der Fall so bei WI 5 ein. Beim Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder beim Auto. Am nächsten Tag gings endlich wieder mal auf einen 3000er. Mit dabei waren: Stefan, Stefan, Biersen, Sarah, Mone, Flo und ich.


Stefan im „Easy Afternoon“ (WI 4+)

Wir hatten perfektes Wetter, Flo und Stefan spurten vorne weg und wir kamen hinten langsam nach. Am Gipfel genossen wir eine prächtige Aussicht, und das Beste kam wieder mal zum Schluss: 1500Hm Powder – einfach nur genial.


ich in der zweiten Länge des „Easy Afternoons“

Somit ging wieder ein tolles Wochenende zu Ende. Mit Jürgen hatte ich schon länger ausgemacht, und diesesmal wollten wir unbedingt was durchziehen. Äußerst optimistisch packten wir zu unseren Ski auch noch die Eisausrüstung ein.


eins, zwei, drei – alle da – geil wars!

Obwohl der Föhn schon seit fast zwei Wochen für Temperaturen über 10°C sorgte, hofften wir auf den einen oder anderen Eisfall und fuhren Richtung Zillergrund im Zillertal. Dort bot sich aber ein trauriges Bild – von den Eisfällen war nicht mehr viel übrig.


rechts das Objekt unserer Begirde – die Zischgeles – ein wunderbarer Skitourendreitausender

Einen Versuch wollten wir aber noch starten und fuhren gleich weiter nach Lüsens im Sellrain, um dort einen Blick auf den Easy Afternoon zu werfen. Und tatsächlich – bedingt durch die hohe Lage und die Nordseitige Ausrichtung hatten wir hier super Verhältnisse.


Birsen auf der Zielgeraden

Gemeinsam mit Stefan stiegen wir diesen netten Fall auf der rechten Seite in einer etwas schwierigeren Linie (ca. WI 4+) durch. Am nächsten Tag musste Jürgen seine neuen Ski testen, und wir gingen gemeinsam mit den beiden Stefans, Mone und Birsen aufs Zischgeles bei Praxmar.


Mone und Stefan kurz vorm Gipfel

Wir hatten hier wieder einen perfekten Skitag, auf welchen wir abends im 11er Haus in Innsbruck noch des öfteren anstoßten. Zum Abschluss machten Jürgen und ich noch einen Eisfall im Ochsengarten.


Birsen, Mone, ich, Stefan, Stefan und Jürgen (kniend) am Gipfel der Zischgeles

Eigentlich sollte es der „Tomb Raider“ werden, aber da er uns nicht wirklich gefiel, entschieden wir uns kurzfristig für den „Sir Max“.


Stefan kennt die Gegend wie seine Westentasche und erklärt fleißig die umliegenden Gipfel

Da wir etwas blau waren, wars genau das richtige Programm für uns, an diesem Tag – nicht zu schwer und nicht zu leicht – ein richtiges Ausnüchterungsprogramm eben. Abends gings dann wieder Richtung Wien.


Jürgen in „Sir Max“ im Ochsengarten WI 5-


ich in der zweiten Länge von „Sir Max“

Danke an alle Beteiligten für diese schöne Touren. Es macht immer viel Spaß mit euch in die Berge zu gehen, um so schöne Tage zu verbringen!

Fotos:

Tiroler Ball Wiener Rathaus 2010

Hochgasser
Rechter Nordportalfall
Kurzenbachfall
Kreuzspitze
Obstanser Eisfall
Marchginggele
Cresta Bianca
Hoher Bösring
Straßkopf
Dürrenstein
Lampsenspitze
Mitterzaiger Kopf
Windegg
Planlos für Zwei
Stuppen Eisfall
Zwieselbacher Roßkogel
Easy Afternoon
Zischgeles
Sir Max

Desktopbild Stubaier Alpen (klick drauf für Originalgröße):

Abfahrtsimpressionen Zischgeles:

Kategorien: Geschichtln

5 Kommentare

flo · 3. März 2010 um 9:09

coole Bilder und Touren – zum Glück geht´s Ander schon wieder besser :-). War schon eine ordentliche Schrecksekunde. Wenn wir jetzt noch gutes Wetter für das Osterwochenende haben steht dem Schiausklang nix mehr im Wege :-). Fit bist auf jeden Fall – jetzt weiß ich wer dann spuren darf *g* – mit der Kondi ist das kein Problem 😉

lg Flo

peter · 3. März 2010 um 13:29

*gg* najo – so lang i dir nit hinten nach komm, wearsch du inzwischen no die Spurarbeit leisten müssen 🙂 Aber danke für die Blumen 🙂

lg Peter

mone · 4. März 2010 um 20:04

🙂 lässige fotos *lustaufmehr* kommt da wie von selbst 🙂
🙂 aus tirol
mone

Hermann · 1. April 2010 um 10:23

echt schöne Bilder!
lG

peter · 1. April 2010 um 10:25

donkschen 🙂

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